Rezension: Das Leben ist kein Zweizeiler, Friedrich Kalpenstein

Titel: "Das Leben ist kein Zweizeiler"
Autor: Friedrich Kalpenstein
Genre: Roman
Verlag: amazon publishing
Erscheinungsdatum: Mai 2016
Seitenzahl: 262
ISBN: 978-1503936447
Preis: 9,99€ (Taschenbuch) 4,99€ (E-Book)








" 'Weißt du was, Alexander? Ich helfe dir dabei.' 'Aber du hast doch noch nie ein Buch geschrieben.' 'Das meine ich doch nicht. Ich helfe dir dabei,das Singledasein zu beenden. Hast du denn schon einen konkreten Plan?' 'Na, ich gehe auf die Straße und spreche Frauen an.' 'Oder du könntest Flugblätter verteilen, dann wäre es noch peinlicher. Wie soll denn das aussehen? Hallo ich bin Single. Gefalle ich Ihnen, haben sie ein paar Jahre Zeit?' ' Du machst dich lustig über mich. Ich bin immerhin ein Klient von dir.' 'Nein du bist mein Hobby. Spaß beiseite.Wir beiden Hübschen gehen heute Abend in den Klub.' "
("Das Leben ist kein Zweizeiler, Friedrich Kalpenstein, Seite 61)

Beschreibung:


Alexander ist Autor und geschieden. Gemeinsam mit seinem Rauhaardackel Leo wohnt er in München. Seit seinem Bestseller hindert ihn eine Schreibblockade, an diesen Erfolg anzuknüpfen. Mit dem Schreiben von Groschenromanen hält er sich zwischenzeitlich über Wasser.
»Ein Single, der sich auf den Weg macht, die große Liebe zu finden«, das soll der Inhalt seines neuen Bestsellers sein. Getrieben von dieser Idee stürzt er sich auf den Singlemarkt. Natürlich rein zur Recherche. Unterstützt wird er hierbei von Michaela, einer langjährigen Freundin und Psychologin, die in Alexander eine Art Projekt sieht. Ob Alexander zu seiner alten Form zurückkehrt und auf die Frau seines Lebens trifft …?
Ein Roman zum Verlieben.

Inhalt:


Alexander lebt mit seinem Hund Leopold in München. Eigentlich geht es ihm gut, er hat eine schöne Wohnung in bester Lage, ist Bestseller-Autor und hat sich vor kurzem von seiner Exfrau Heike geschieden (wohl für beide das Beste). Aber ein paar Dinge fehlen ihm noch zu seinem Glück: Eine Idee für einen neuen Roman und eine neue Beziehung. Nachdem er voll Verzweiflung einen furchtbar kitschigen Liebesroman geschrieben hat, den er selbst wohl am liebsten verbrannt hätte, entschließt er sich, sich auf dem Singlemarkt ein wenig umzusehen und dabei gleich neue Ideen für seinen neuen Roman zu sammeln. Dafür schleppt ihn seine Freundin Michaela auf zahlreiche Singleevents, wie z.B. zum Speeddating, oder einem Singletanzabend. Da Alexander ein bisschen eingerostet ist in Sachen Flirten, gibt sie ihm zusätzlich hilfreiche psychologische Tipps und versucht ihm die Psyche der Frauen verständlich zu machen. Leider mit wenig Erfolg. Auf seiner Suche macht Alex die interessantesten Bekanntschaften: Von Rockerfrauen aus Motorradgangs und Dominas, die beim ersten Date schon planen mit ihm zusammenzuziehen. Dabei verarbeitet er seine Erfahrungen in seinem neuen Krimi/Gesellschaftssatire.


Meine Meinung


Dieses Buch ist einfach unfassbar witzig und humorvoll. Der Schreibstil ist leicht sarkastisch und es ist eindeutig eine Satire über das Singledasein. Es gibt viele Szenen die einfach urkomisch sind und mehr als einmal musste ich schmunzeln oder laut lachen.
In den Kapiteln sind immer mal wieder kleine Passagen, die das darstellen sollen was Alexander gerade schreibt. Das interessante an diesen Passagen ist, dass man wirklich eine Entwicklung feststellen kann: Während er zu Beginn nur schnulzigen Quatsch schreibt, kann man gegen Ende feststellen, dass sein Schreibstil deutlich besser geworden ist und er scheinbar kreativer ist. Diese Idee, dass der Leser Alexanders Schreibprozess verfolgen kann, hat mir wirklich sehr gut gefallen.
Außerdem ist die Atmosphäre der Geschichte liebenswert. Die junge Nachbarin mit ihrem Sohn Finn/Max, der Dackel Leopold, der anscheinend jedes Wort versteht, wenn man mit ihm redet, Alex Agent Carsten, Michaela, die fast allabendlich auf Alex Couch zusammenbricht um von ihren verrückten Patienten zu reden, seine nervige Exfrau und Veganerin Heike und natürlich die vielen verrückten Frauen die Alex kennen lernt, all diese Personen machen das Buch unglaublich sympathisch.
Es gibt für mich nur ein winzig kleines Aber: Ich glaube nicht, dass es das absolute "must have read" ist. Es ist ein unterhaltsamer Roman den man gemütlich lesen kann, aber mir fehlt das gewisse Etwas, das es außergewöhnlich macht.
Was man aber nicht von diesem Buch erwarten sollte ist eine kuschelige Liebesgeschichte. Daher finde ich die Beschreibung "Ein Roman zum Verlieben" nicht ganz passend. Natürlich versucht Alex die Frau fürs Leben zu finden, aber dabei passieren ihm einfach die verrücktesten Dinge und eher weniger Romantik pur. Vielleicht sollte es eher lauten: "Ein Roman voller Witz und mit viel Humor".


Cover


Das Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht (wie eigentlich so oft). Allerdings hatte ich erstmal etwas anderes erwartet, um ehrlich zu sein eher einen tiefgründigen Roman  über einen einsamen Jungen (es hat mich ein bisschen an "The Curious Incident of the Dog in the Night-Time" erinnert und ich finde das Cover würde auch zu diesem Buch passen). Aber mit meiner Vermutung lag ich wohl ziemlich falsch. Ich muss aber sagen, dass nachdem ich das Buch gelesen habe, ich das Cover sehr passend finde.

Fazit

Pro
Witzige Geschichte
Humorvoll geschrieben
Liebenswerte Charaktere

Contra
Keine Romantik wie Beschreibung vermuten lassen würde
Kein "must have read"

Meiner Meinung nach war es gar nicht so schlimm, dass die Romantik etwas zu kurz gekommen ist, das hätte wahrscheinlich nicht zur satirischen Art des Buches gepasst. Weil mir der Roman gut gefallen hat, aber mir vielleicht noch das Tüpfelchen auf dem i,, das ihn zu einem perfekten Buch machen würde fehlt, vergebe ich 4,5 Bücher:

1 Kommentar:

  1. Allein schon der Titel hat's ja in sich. Wie du auch schon sagst, wäre die Vereinbarkeit von Satire und Romantik sehr schwierig geworden. Dann lieber nur eins von beiden und dafür richtig. Sehr tolle Rezension, die mich neugierig gemacht hat!

    AntwortenLöschen

Beliebte Posts