Rezension: Piranesi

Quelle: Randomhouse

Titel: Piranesi
Autor: Susanna Clarke
Genre: Roman
Verlag: Blessing
Seitenzahl: 272
ISBN: 978-3896676726
Preis: 20,00€ (Hardcover)

Beschreibung:


Ein riesiges Gebäude, in dem sich endlos Räume aneinanderreihen, verbunden durch ein Labyrinth aus Korridoren und Treppen. An den Wänden stehen Tausende Statuen, das Erdgeschoss besteht aus einem Ozean, bei Flut donnern die Wellen die Treppenhäuser hinauf. In diesem Gebäude lebt Piranesi. Er hat sein Leben der Erforschung des Hauses gewidmet. Und je weiter er sich in die Zimmerfluchten vorwagt, desto näher kommt er der Wahrheit – der Wahrheit über die Welt jenseits des Gebäudes. Und der Wahrheit über sich selbst.
Quelle: Randomhouse

Meine Meinung:

Dieses Buch ist ein einziges großes Rätsel. Das merkt man denke ich schnell an der Beschreibung. Denn diese verrät nicht viel-es wird nicht einmal wirklich deutlich um welches Genre es sich handelt. Doch genau das ist meiner Meinung nach wichtig, um nicht zu viel zu verraten, denn im Verlauf des Buches folgt man Piranesi, wie er Stück für Stück 'der Wahrheit' auf die Schliche kommt.

Zugegeben - anfangs war ich sehr verwirrt, wie der weitere Verlauf der Geschichte aussehen sollte. Aber Clarke reicht ihrem Leser Stück für Stück kleine Puzzleteile, um langsam der Auflösung näher zu kommen. Daher fühlt man sich als Leser mehr als würde man ein Rätsel lösen, statt einfach nur ein Buch zu lesen. Das ist es was dieses Buch so einzigartig macht.

Das ganze Buch besteht aus Tagebucheinträgen Piranesis. Nun könnte man denken, dass würde es vielleicht langweilig machen, aber so kann man die Geschichte Stück für Stück mit Piranesi erleben und erhält einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt.

Die Stimmung in "Piranesi" ist perfekt für Oktober und hat mich ein wenig an "Das sternenlose Meer" erinnert, was nicht zuletzt an den phantastischen Beschreibungen des Gebäudes liegt, in dem Piranesi lebt.

Clarkes neues Buch hat es auf jeden Fall direkt unter meine Favoriten dieses Jahres geschafft und ich werde es jedem weiterempfehlen, weil es in seiner Art einfach vollkommen unvergleichlich ist.



*Rezensionsexemplar*

Rezension: Die verschwindende Hälfte

Titel: "Die verschwindende Hälfte"
Autor:
Britt Bennett
Genre:
Roman
Verlag:
rowohlt
Seitenzahl:
416
ISBN:
978-3498001599
Preis:
22,00€ Hardcover


Beschreibung:


Mallard, ein kleiner Ort im ländlichen Louisiana. Seine Bewohner blicken mit Stolz auf eine lange Tradition und Geschichte, und vor allem auf ihre Kinder, die von Generation zu Generation hellhäutiger zu werden scheinen. Hier werden in den 1950ern Stella und Desiree geboren, Zwillingsschwestern von ganz unterschiedlichem Wesen. Aber in einem sind sie sich einig: An diesem Ort sehen sie keine Zukunft für sich.
In New Orleans, wohin sie flüchten, trennen sich ihre Wege. Denn Stella tritt unbemerkt durch eine den weißen Amerikanern vorbehaltene Tür - und schlägt sie kurzerhand hinter sich zu. Desiree dagegen heiratet den dunkelhäutigsten Mann, den sie finden kann. Und Jahrzehnte müssen vergehen, bis zu einem unwahrscheinlichen Wiedersehen.

Meine Meinung:


Zuerst muss ich zugeben, dass Britt Bennett es auf beeindruckende Weise schafft, die Schicksale ihrer Charaktere zu verknüpfen. Diese Charaktere fühlen sich dabei sowohl einzigartig und ausgearbeitet an als auch eng miteinander verbunden. Aus diesen Beziehungen kann der Leser zwischen den Zeilen viel über das Innenleben der Charaktere herauslesen. 

Der Schreibstil ist angenehm, aber nicht wirklich außergewöhnlich. Das ist auch mein genereller Kritikpunkt an diesem Buch: Es ist eine bewegende Geschichte mit interessanten Charakteren, aber auch nicht wirklich herausragend.

Die Story jedoch hat mich zunächst nicht mitgerissen wurde etwa ein Drittel des Buches aber deutlich interessanter, da hier auch mehr Charaktere im Fokus stehen. Zu betonen ist allerdings, dass die Spannung allein durch die Entwicklungen, die die Hauptpersonen durchmachen, entstehen und es daher meiner Meinung nach keinen Höhepunkt gibt auf den die Story zusteuert.

Zusammenfassend würde ich dieses Buch allen Lesern empfehlen, die besonderen Wert auf Charakterentwicklung und Charaktere, die sich real anfühlen, legen und bereit sind dafür auf einen herausragenden Schreibstil und eine spannende Story zu verzichten.



*Rezensionsexemplar*




Rezension: How To Be an Antiracist

Quelle: Randomhouse
Titel: "How To Be an Antiracist"
Autor: Ibram X. Kendi
Genre: Sachbuch
Verlag: btb
Seitenzahl: 416
ISBN: 978-3442758685
Preis: 22,00€ (Hardcover)


Beschreibung:


Die gute Nachricht ist, dass wir uns in jedem Moment dafür entscheiden können, antirassistisch zu handeln. Denn »rassistisch« und »antirassistisch« sind keine festgeschriebenen Identitäten, und wir können unsere Haltung jederzeit ändern. In seinem »New York Times«-Nummer-1-Bestseller behauptet Ibram X. Kendi, Historiker, Professor an der Boston University, Schwarz, auch von sich selbst, früher Rassist gewesen zu sein. In seinem so brillanten wie mitreißenden Buch zeigt er anhand der eigenen Geschichte, dass Neutralität im Kampf gegen Rassismus keine Option ist: Wir sind in unserer Ignoranz so lange Teil des Problems, bis wir Teil der Lösung werden und aktiv antirassistisch handeln. Kendi entwirft ein grundlegend neues Verständnis von Rassismus - was er ist, wo er sich verbirgt, wie er zu identifizieren ist und was wir dagegen tun können. Denn wir sind entweder rassistisch oder antirassistisch, dazwischen gibt es nichts. Es reicht deshalb nicht, kein Rassist zu sein, wir müssen alle Antirassisten werden.

Meine Meinung:


Dieses Buch ist ein absolutes Must Read! Kendi drückt mit einer Sprachgewalt die Missstände unserer Gesellschaft und Politik aus, die niemanden unbeeindruckt lassen wird - und er ist dabei deutlich mit seiner Message. Er versteckt sich nicht hinter irgendwelchen Floskeln oder mehrdeutigen Sätzen, sondern sagt klar heraus, was falsch läuft und wie wir dies angehen müssen. Dabei greift er immer wieder auf seine eigenen Erfahrungen zurück und kommentiert seine eigenen Fehler und fehlgeleiteten Einstellungen um dem Leser zu verstehen zu geben, dass er weiß wie sich diese bilden. Außerdem belegt er seine Schlussfolgerungen mit Forschungsergebnissen und Quellenangaben. 

In seinem Buch spricht Kendi wirklich auf jedes Thema in Bezug auf Rassismus an. Als Rassismusforscher und durch sein Studium der African American Studies hat er ein breites Hintergrundwissen zu diesen Themen und kann umfassend darauf eingehen. Außerdem sind im hinteren Teil des Buches für alle Verweise auf Äußerungen anderer Personen Quellenangaben gegeben, sodass man bei Interesse seine Zitate direkt überprüfen kann.

Das Wichtigste an dem Buch "How To Be an Antiracist" ist jedoch, dass ich nicht nur von Anfang an gefesselt war, sondern es für mich auch einen großen Impact auf meine eigenen Einstellungen und mein Leben im allgemeinen hat. Ich werde wohl noch oft an viele von Kendis Lehren denken müssen und habe auch für mich viel aus diesem Buch mitgenommen.


*Rezensionsexemplar*


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