Rezension: Du erinnerst mich an morgen, Katie Marsh

Titel: "Du erinnerst mich an morgen"
Autorin: Katie Marsh
Originaltitel: "A Life Without You"
Übersetzerin: Angelika Naujokat
Genre: Roman
Verlag: Diana Verlag
Erscheinungsdatum: 2016
Seitenanzahl: 430
ISBN: 978-3453291904
Preis: 12,99€ (Broschur)





"Nicht einmal all die Polster und Stoffe und Teppiche in dem luxuriösen Hotelzimmer vermochten das Krächzen von Mags Stimme zu dämpfen, die aus dem Handy erklang. Eine Stimme aus einer anderen Welt. 'Es geht um Gina.'
'Was ist passiert?'
'Sie ist...'
Furcht regte sich in Zoes Herzen. Furcht, dass sie nach all dieser Zeit, nach all diesen Jahren des Getrenntseins, nicht mehr die Chance erhalten würde, das Gesicht ihrer Mutter zu sehen."
("Du erinnerst mich an morgen", Katie Marsh, Seite 23)


Beschreibung:


Zoe will gerade die Zukunft mit ihrer großen Liebe Jamie beginnen, als sie ihre Vergangenheit einholt. Kurz vor der Trauung erreicht sie der Hilferuf ihrer Mutter, mit der sie seit Jahren nicht gesprochen hat. Ohne nachzudenken verlässt Zoe die eigene Hochzeit und findet eine veränderte Mutter. Die Neuigkeit trifft sie mit voller Wucht: Gina ist mit gerade mal Anfang fünfzig an Alzheimer erkrankt. Der Alltag wird bedrohlicher, die Versöhnung mit ihrer Tochter immer dringlicher. Zoe will Gina beistehen, ist aber auch damit konfrontiert, dass Jamie sie nach der geplatzten Hochzeit verlassen hat. Ist er bereit, ihr eine zweite Chance zu geben? Und können Mutter und Tochter die Vergangenheit überwinden, jetzt da Gina ihre Erinnerung langsam, aber unaufhaltsam verliert?
Quelle: Verlagsgruppe Randomhouse


Inhalt:


Zoe steht kurz davor, den langen Gang der Kirche entlang zuschreiten und Jamie, den Mann, den sie liebt, zu heiraten. Doch als sie, bereits im Brautkleid, aus dem Hotelzimmer gehen und sich in einen neuen Lebensabschnitt aufmachen will, erreicht sie ein Anruf. Es ist Mags die beste Freundin ihrer Mutter. Mags bittet Zoe darum sofort zu ihrer Mutter zu kommen. Und obwohl Zoe kurz davor ist zu heiraten, nimmt sie die Schleppe in die Hand und eilt zu ihrer Mutter. Denn in dem Moment in dem Mags anruft beginnt Zoes Vergangenheit sie einzuholen. Sie fürchtet, ihre Mutter, der sie jahrelang aus dem Weg gegangen ist, zu verlieren. Als sie in dem Polizei-Präsidium eintrifft, in dem sich ihre Mutter Gina laut Mags befindet, erfährt sie, dass Gina anscheinend in einem Zustand geistiger Abwesenheit einen Diebstahl begangen hat. Nur scheint sie sich überhaupt nicht daran zu erinnern. Später als Gina, Mags und Zoe (immer noch im Brautkleid) in einem Cafe sitzen, kommt in Zoe immer mehr das Gefühl auf, dass Gina an Alzheimer leiden könnte. Denn diese vergisst die einfachsten Sachen und ist oft desorientiert und verängstigt. Nach einer langen Phase der Verdrängung und des Hoffens, schafft ein ärztlicher Befund Gewissheit: Gina leidet tatsächlich an Alzheimer und muss von nun an permanent umsorgt werden.
Dabei hat Zoe eigentlich schon genug Probleme: Sie muss sich um ihre Firma kümmern und Jamie redet seit ihrer geplatzten Hochzeit nicht mehr mit ihr und geht ihr aus dem Weg.
Trotzdem nimmt sie Gina bei sich auf und sorgt für sie. Gleichzeitig holt sie aber auch ihre Vergangenheit ein. Der Streit mit ihrer Mutter vor vielen Jahren und die auch vor der Hochzeit zunehmend schlechter werdende Beziehung zu Jamie lasten schwer auf ihrer Seele.

Meine Meinung:


Dieses Buch hat mich wirklich tief berührt und am Ende war ich kurz davor ein paar Tränen zu vergießen. Denn es ist von einer unglaublich herzergreifenden Schönheit. Der Leser erfährt langsam mehr über Zoes Vergangenheit und die ihrer Familie, was mich dazu angeregt hat auch meinerseits in Erinnerungen zu schwelgen und über die Vergangenheit nachzudenken. Man erfährt nicht nur davon wie Zoe und ihre Mutter lernen müssen mit der Krankheit umzugehen. Gina hat nämlich an jedem von Zoes Geburtstagen seit ihrer Geburt, einen Brief an Zoe geschrieben. Und nach jedem Kapitel bekommt man einen dieser Briefe zu lesen. Dadurch erfährt man von Zoes Kindheit, davon wie viel Mühe sich Gina gegeben hat die Familie zu versorgen und auf ihre Kinder aufzupassen und vor allem von der tiefen Liebe, die Gina für ihre Kinder empfindet.
Auf den ersten Seiten dieses Romans tappt man noch etwas im Dunkeln, denn man weiß noch nicht was vor so vielen Jahren Gina und Zoe entzweit hat und weshalb Zoe und Jamie sich zunehmend voneinander entfernen. Dadurch ensteht eine ganz eigene Art von Spannung, denn man spürt, wie man sich der Auflösung nähert.
Natürlich bin ich auch mit den Charakteren schnell warm geworden. Besonders die schlagfertige Gina, die, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, nicht davon abzubringen ist, hat es mir angetan.
Außerdem regt das Buch an, über die Krankheit Alzheimer und generell das Vergessen nachzudenken. Da die Autorin Katie Marsh vorher im Gesundheitswesen tätig war und sich dabei vermutlich bereits mit dem Thema beschäftigt hat, kann ich mir vorstellen, dass die Krankheit gut geschildert ist, auch wenn ich selbst glücklicherweise noch keine Erfahrung damit sammeln musste.
Das Ende ist wie gesagt ebenfalls sehr ergreifend und auch schon während des Lesens habe ich der glücklichen Vergangenheit nachgetrauert, die in Ginas Briefen beschrieben wird.
Wer ein Buch voller Gefühle sucht, das einem wirklich ans Herz geht, ist mit diesem hier goldrichtig.

Cover:


Das Cover finde ich ganz süß und schön gestaltet. Leider ist das Buch aber etwas dicker und kein Hardcover, deshalb ließ es sich wirklich nicht vermeiden zwei Leserillen zu verursachen, die ich sonst eigentlich immer zu vermeiden weiß.

Fazit:

Pro:
Gefühlvoll
Ergreifend
Regt zum Nachdenken an

Contra:
-

Wie man sieht habe ich nichts zu meckern und vergebe deshalb volle fünf Bücher:




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