Rezension: Klara und die Sonne

Quelle: Randomhouse
Titel: "Klara und die Sonne"
Autor: Kazuo Ishiguro
Genre: Roman
Verlag: Blessing
Seitenzahl: 352
ISBN: 978-3896676931
Preis: 24,00€

Beschreibung:


Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.
Quelle: Randomhouse

Meine Meinung:

"Klara und die Sonne" war mein erster Ishiguro und ich muss sagen, er hat mich überzeugt. Es ist schwer Ishiguros Stil zu beschreiben, zumal ich von ihm bisher nur Geschichten mit einem relativ düsteren Unterton kenne, dieses Buch dagegen, trotz der leicht dystopischen Welt, fast einen fröhlichen und lebensbejahenden Schreibstil hat. Denn Klara hat auch als KI eher die Mentalität eines Kindes und da man die Geschichte mit ihren Augen erlebt, werden viele Dinge in diesem einfachen Sprachton beschrieben, was ich jedoch teilweise auch sehr ergreifend fand. Besonders die Thematik des Sonnenlichts und deren lebenspendende Kraft wird oft aufgegriffen und sehr eindrucksvoll behandelt. So musste ich auch nach Beenden des Buches noch oft daran denken.

Das Buch enthält nur sehr wenige Charaktere, dafür sind diese aber nuancenreich ausgeführt. Besonders durch die Schreibweise aus Klaras Sicht, wird man langsam vertrauter mit den Personen und ihren Emotionen, so wie auch Klara dies erst lernen muss.

Wie gesagt ist die Atmosphäre, die Ishiguro erschafft einzigartig. Was man von dieser Lektüre jedoch nicht erwarten sollte ist eine aktionsgeladene Handlung. Sogar der Plot-Twist könnte einigen, die andere Ishiguro Romane kennen, zu gering und zu vorhersehbar sein. Meiner Meinung nach ist dieses leichte Dahinplätschern der Geschichte mit wenigen aber dafür eindrucksvollen und emotionalen Momenten jedoch genau das, was "Klara und die Sonne" außergewöhnlich macht.


*Rezensionsexemplar*


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