Quelle: Verlagsgruppe Randomhouse |
Autorin: Yrsa Sigurdardóttir
Originaltitel: Sogid
Übersetzerin: Tina Flecken
Genre: Thriller
Verlag: btb
Erscheinungsdatum: September 2017
Seitenanzahl: 448
ISBN: 978-3442756643
Preis: 20,00€ (Gebunden)
Beschreibung:
Zwölf Jahre nach dem Tod und der Vergewaltigung eines Mädchens wird eine Zeitkapsel in Reykjavik gehoben. Darin enthalten: 10 Jahre alte Briefe von Schülern, die beschreiben, wie sie sich Island im Jahre 2016 vorstellen. Darunter findet sich noch etwas anderes: eine unheimliche Botschaft, die akribisch genau die Initialen von zukünftigen Mordopfern auflistet. Kurz danach werden zwei abgetrennte Hände in einem Hot Tub in der Stadt treibend gefunden. Doch noch hat keiner eine Vermisstenanzeige bei der Polizei gestellt. Schon bald taucht die erste verstümmelte Leiche auf, dicht gefolgt von einer zweiten, und es ist klar, dass die Botschaft aus der Zeitkapsel ernst zu nehmen ist.
Ein Fall für Kommissar Huldar, der sich beweisen muss: von seinen Leitungsaufgaben entbunden, wird er von den meisten seiner früheren Untergegebenen gemieden, die Beziehung zur Kinderpsychologin Freyja ist ebenfalls ruiniert, was er zu reparieren hofft, indem er sie in die jetzigen Ermittlungen mit einbezieht ...
Quelle: Verlagsgruppe Randomhouse
Inhalt:
Reykjavik, Winter 2004.
Das Mädchen Vaka wartet nach der Schule im kalten Schneesturm darauf von ihrem Vater
abgeholt zu werden, doch dieser scheint sie vergessen zu haben.
Zum Glück bietet ein Mädchen aus ihrer Klasse an, Vaka zu sich nachhause mitzunehmen,
damit diese telefonieren kann.
Erst beim Betreten des Hauses fällt Vaka auf, dass sie nicht mal den Namen ihrer neuen
Freundin kennt.
Sprung ins Jahr 2016.
Eine Zeitkapsel wird geborgen, darin enthalten sind 10 Jahre alte
Aufsätze isländischer Teenager, die deren Visionen für das Jahr 2016 beinhalten.
Eigentlich nichts beunruhigendes, wäre da nicht ein Aufsatz, der unmissverständlich eine
Reihe Morddrohungen enthält.
Trotzdem erregt der Brief im Ermittlerteam rund um den frisch degradierten Kommissar
Huldar zunächst nicht viel Aufsehen. Teenager sind oft schlecht drauf und hegen Groll gegen
Erwachsene, nichts Ungewöhnliches.
Doch dann wird ein Paar abgetrennter Hände im Hot Tub eines Staatsanwaltes gefunden.
Steckte hinter den Drohungen also doch mehr, als eine jugendliche Verstimmung?
Das zumindest glaubt Huldar und macht sich gemeinsam mit der Kinderpsychologin Freya
auf die Suche nach den Ursprüngen des Briefes.
Und was ist eigentlich mit der jungen Vaka passiert?
Mehr soll hier zum Inhalt des Thrillers „SOG“ der isländischen Autorin Yrsa Sigurðardóttir
auch nicht gesagt werden, nur so viel: Es bleibt nicht bei einem abgetrennten Paar Hände…
Meine Meinung:
SOG ist der zweite Krimi in der Reihe um Ermittler Huldar und der Kinderpsychologin Freyja.
Ich kannte zwar den ersten Teil („DNA“), jedoch muss dieser nicht zwingend gelesen
werden, ein Einstieg mit SOG ist problemlos möglich.
Wenn man allerdings plant eh beide Bücher zu lesen, was ich nur empfehlen kann, dann
sollte man mit DNA starten, da sonst einige private und dienstliche Entwicklungen der
handelnden Personen vorweggenommen werden.
SOG steht seinem Vorgänger in nichts nach.
Wieder schafft es die Autorin die Spannung bis auf die letzte Seite aufrecht zu erhalten und
das ohne dabei eine unangebracht hohe und unnötige Anzahl an Personen einzuführen.
Die vorkommenden Charaktere haben dafür richtig Persönlichkeit.
Auch wenn Huldar das Klischee des "unwiderstehlichen Ermittlers, der jede Frau bekommt" erfüllt, hat er doch auch eine schusselig-liebenswerte Seite, im Gegensatz zu vielen seinen
Kollegen aus dem Krimi/Thriller Genre.
Mit der Kinderpsychologin Freyja und auch Huldars Kollegin Erla gibt es in der Geschichte
außerdem noch zwei starke Frauen, die ihre eigenen Meinung vertreten und Huldar oftmals
ganz schön in die Bredouille bringen, anstatt nur passive Rollen einzunehmen.
Normalerweise lese ich Thriller nur für die Kriminalfälle, die Privatangelegenheiten der
Protagonisten interessieren mich eher wenig.
Dies ist hier jedoch nicht der Fall. Ich würde ohne zu zögern ein Buch kaufen, dass nur vom
Alltag von Huldar, Freyja und co. handelt, so sehr sind sie mir ans Herz gewachsen.
Auch der Fall ist wirklich gut gestaltet. Es ist schön blutig, ohne absurd zu wirken.
Handlungsgründe und Motive von Personen wirken authentisch und plausibel, manchmal
auch schockierend.
Fazit:
Pro
Spannend bis zur letzten Seite
Unglaublich reale, liebenswerte Charaktere (Mein Favorit war ja der leicht verpeilte Guðmundur)
Packender Schreibstil
Contra
Sehr viele bekannte Elemente
Mein einziger "Kritikpunkt" ist, dass der Fall keine komplette Neuerfindung des gesamten
Genres ist.
Wer also etwas derartiges erwartet ist hier falsch.
Dennoch empfinde ich den Thriller als überdurchschnittlich gut.
Leute die also einfach mal wieder etwas richtig spannendes lesen wollen sollten dieses Buch
definitiv in Erwägung ziehen.
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