Rezension: Smoke, Dan Vyleta

Quelle: randomhouse.de

Titel: Smoke
Autor: Dan Vyleta
Originaltitel: Smoke
Übersetzerin: Katrin Segerer
Genre: Roman
Verlag: Carl`s books (Random House Verlagsgruppe)
Erscheinungsdatum: 2016
Seitenanzahl: 612
ISBN: 978-3-570-58568-9
Preis: 16,99€

Inhalt:

Wie sähe eine Welt aus, in der jede Sünde, jeder dunkle Gedanke sichtbar wäre? 
Smoke entführt den Leser in ein England vor hundert Jahren, in dem jede Verfehlung mit Rauch bestraft wird, der dem Körper entweicht. Auch Thomas und Charlie, Schüler eines Elite-Internats, werden immer wieder durch Rauch-Attacken gebrandmarkt, wenn sie den strengen Schulregeln nicht genügen. Doch dann finden sie – fast zufällig – heraus, dass die Gesetze des Rauchs längst nicht für alle gelten. Wieso gibt es böse Menschen, die nicht von Ruß befleckt sind? Und welche Rolle spielt der Rauch bei den sozialen und politischen Umbrüchen ihrer Zeit? Auf der Suche nach der Wahrheit begeben sich die Freunde auf eine dramatische Reise voller riskanter Abenteuer und düsterer Intrigen und rufen damit schon bald mächtige Feinde auf den Plan ...

Smoke ist ein sprachmächtiger, überbordend einfallsreicher Roman und zugleich eine kluge Parabel, die facettenreich die existenziellen Fragen nach Macht und Moral, Wahrheit und Lüge, Gut und Böse beleuchtet.

Meine Meinung

Das Thema dieses Buches ist tiefgründig und einzigartig. Ich habe den Klappentext gelesen und war sofort Feuer und Flamme, wie sich dieses Buch mit einem so merkwürdigem Thema auseinandersetzen würde. Rauch. Besonders interessiert hier die Frage, worum geht es? Wie sieht denn die Welt aus?

Gerade der Anfang war aus meiner Sicht ziemlich packend, denn er beschreibt eindeutig, was die Probleme des Rauchs sind. Wie er willkürlich eingesetzt wird um die Herrschaft zu sichern, indem man andere einschüchtert. Der Einfall, Rauch (Sünde) als Macht zu missbrauchen, war reizvoll.

Die Charlie und Thomas sind vom Charakter sehr unterschiedlich gestrickt, dass man verschiedene Sichtweisen der gleichen Handlung bekommt. Welche Gedanken kommen einem in den Sinn. So bekommt man auch eine super Einsicht in die Gefühle der Protagonisten, ihren Antrieb, ihre Geschichte. 

In dem Buch kann man ab und an Veränderungen der Charaktere erkennen, die mich gefreut hat, denn so waren die Handlung nicht einseitig von ihnen bestimmt. Jedoch ging es mir irgendwann auf den Geist, wenn sich Thomas ständig über sich und sein verkorkstes Leben beklagt hat und Livia alles versucht hat, zu verdrängen und streng an die Regeln zu halten.

Das Ende hat mich begeistern können, denn es kam richtig Gefühl ins Spiel. Wut, Hass, Liebe und Verrücktheit, haben eine sehr explosive Mischung gehabt. Es ist wahrlich tiefschürfend, aus welchem Antrieb Lady Naylor dies und das getan hat. Aber es hat in mir auch viel Gefühl hervorgebracht, weil die Moralvorstellung ihrerseits, meinen nicht entsprachen. Da komme ich eher in Einklang mit Charlie

Schade fand ich bloß, dass es sich zwischendrin gezogen hat, so dass ich eine Pause einlegen musste, um den Spaß nicht zu verlieren. Klar, vieles ist super spannend und detailreich beschrieben worden und gerade die Beschreibung des Wahnsinns war wahnsinnig gut;). Trotzdem hat dies manchmal den gegenteiligen Effekt, wenn man zuviel davon bekam. Das ist so schade, denn es hält vielleicht den ein oder anderen davon ab, das Buch zu Ende lesen zu wollen und verpasst damit sehr viel. Durch ein wenig kürzen hätte man nicht nur das ein wenig nehmen können, sondern auch den Preis senken und den Schreck von diesem Wälzer nehmen können. Natürlich steht da auch die Frage, ob das Buch dann noch so stimmig gewesen wäre.

Cover

Man könnte fast meinen, es sei ein historischer Roman, obwohl man da nicht ganz so weit entfernt liegt. Ich finde es total toll, dass der Titel wie Rauch gestaltet worden ist und es hervorgehoben wurde. Leider macht es sonst nicht viel her aus meiner Sicht.

Fazit

Pro

interessantes Thema

detailreiche Beschreibung

viel Einsicht in die Charaktere

viel Gefühle, wie Wut und Hass

super Ende

Contra

hat sich zwischendurch gezogen

Alles in allem fand ich dieses Buch genial und bin sehr traurig, dass es sich zwischendurch sich so gezogen hat und mir ein wenig den Spaß genommen hat. Trotzdem überwiegen die positiven Aspekte und ich bin ansonsten sehr zufrieden mit dem Buch: