Rezension: Ich soll nicht lügen, Sarah Naughton

Titel: Ich soll nicht lügen
Originaltitel: Tattletale
Autorin: Sarah J. Naughton
Übersetzerin: Marie Rahn
Genre: Psychothriller
Verlag: Ullstein
Erscheinungsdatum: 08.09.2017
Seitenanzahl: 380
ISBN: 978-3-548-28918-2
Preis: 12,99€

Inhalt:

Zwei Frauen umkreisen einander in einem Netz aus Lügen. Wer ist Täter, wer ist Opfer? »Er war die Liebe meines Lebens.« »Warum wusste ich nicht, dass mein Bruder verlobt ist?« »Er war depressiv und wollte sich umbringen.« »Mein Bruder hatte keine Depressionen.« »Er ist einfach gesprungen.« »Und wenn ihn jemand gestoßen hat?« »Ich bin die Liebe seines Lebens.« »Bist du seine Mörderin?« Mags' Bruder Abe liegt im Koma. Er ist von einer Treppe zwölf Meter in die Tiefe gestürzt. Die Polizei glaubt seiner Verlobten Jody, dass es ein Selbstmordversuch war. Mags glaubt ihr nicht. Sie ist sicher, dass Jody lügt. Aber warum?



Zusammenfassung:

Als Mags erfährt, dass ihr Bruder Abe die Treppe zwölf Meter hinuntergefallen ist und nun im Koma liegt, steigt sie in ein Flugzeug nach Großbritannien. Dort gerät sie in Zweifel, ob ihr Bruder tatsächlich Depressionen hatte und deshalb gesprungen ist, denn es gibt keine Hinweise darauf. Es fällt ihr schwer, das Netz aus Lügen und Verschwiegenheit zu entwirren, weil sie ihren Bruder seit sie siebzehn war nicht mehr gesehen hat. Auf der Suche nach der Wahrheit um die Ursache, muss sie tief in ihre und Jodys Vergangenheit blicken, die sie beide lieber vergessen würden. Jede von ihnen hat eine andere Methode entwickelt, um mit ihrer fertig zu werden.

Meine Meinung:

Ich habe dieses Buch bei vorablesen.de gewonnen und habe mich wirklich darauf gefreut. Denn die Leseprobe versprach so viel Spannung, denn sie gab mir einen Vorgeschmack auf Jody und Mags, die so unterschiedlich sind, wie Tag und Nacht.

So viele Erwartungen und als ich den Teil der Leseprobe überflogen hatte, kam die große Enttäuschung. Mags ist eindeutig eingebildet, arrogant und wie oben schon erwähnt: gefühlskalt. Ihre erste Frage, als sie ins Krankenhaus kam und ihren Bruder sah, war, wann man die Geräte abschalten könne. Ihre Vorurteile, die immer wieder zur Sprache kamen und ihre herablassende Art, haben mich ziemlich aufgebracht. Ihr ständiges Gejammer, von wegen, was es in Vegas alles glamouröseses zu entdecken und erleben gab und sie in diesem Loch festsitzen würde usw. Irritierend war dann ihre verzweifelte Suche nach der Wahrheit. Als Anwältin kannte sie natürlich alle Kniffe, um schnellstmöglich an Informationenzu kommen, aber dies funktionierte nur bei den Leuten außerhalb der Kirche, in der ihr Bruder gelebt hatte.

Was mich sehr gestört hatte war, dass im Klappentext erwähnt wurde, dass Mags glaubt Jody lüge. Doch erst in der Mitte des Buches schien Mags es erst zu realisieren und man fragt sich ziemlich lange, wann sie denn endlich darauf kommt. Zudem hieß es noch, es würde ihr schnell klar werden, was für eine ausgeprägte Fantasie Jody habe. Eindeutig falsch. Im Inneren des Buches wurden noch ein bisschen mehr über die Geschichte erwähnt, dass mir persönlich zu viel vorweggenommen hat und damit auch die Spannung, was mich ziemlich enttäuscht hat.Natürlich ging es meistens darum, warum die einzelnen Protas lügen, aber ich hätte gerne noch geraten, wobei sie gelogen haben.

Zudem hat es mich sehr aufgeret, dass Mags erst nach ein paar Tagen, seit sie Abes Sachen durchsucht hat, an seinem Computer nach Informationen sucht, der oh Wunder! nicht gesperrt ist, obwohl dort Patientenakten! gespeichert waren. Aber sein Handy sperrt er, damit niemand seine Nachrichten lesen kann? Gerade, wo er doch so sehr an seinem Job hängt.

Und das Ende fand ich zwar wieder spannend, gerade wegen des Gerichtsverfahrens, aber wie die Freundschaft entstehen kann, ist mir mehr als schleierhaft. Bei dem was Mags alles so getan hat, ihre brutale Art mit psychisch kranken Menschen umzugehen und dann das? Ich konnte es irgendwie nicht glauben.

Den Knüller fand ich am Ende, als dann noch einmal aus der Sicht von Abe geschildert wurde, wie er den Eltern entkam. Das fand ich unnötig. Ich frage mich noch immer, was das soll. Ich mein, soll Mags einfach noch einmal gut dargestellt werden? 

Trotz aller Kritik fand ich Jodys Geschichte mehr als traurig und hat mich sehr emotional werden lassen. Gerade am Anfang denkt man sich, wie brutal ist das denn? Das und die Tatsachen, dass alle irgendwie ihren Tick hatten, machte es zu einem Psychothriller und hat mich dazu gebracht, es doch noch zu Ende zu lesen.

Cover:

Ich mag dieses Cover wegen der Farbe und der ziemlich böse dreinblickenden Frau. Wenn mir so jemand begegnen würde: Ich wäre weg.

Fazit:

Pro
Jodys Geschichte
fesselnder Anfang

Contra
unfreundliche Hauptperson
die Freundschaft am Ende war unglaubwürdig
Es wurde zu viel vorweggenommen
Abes Sicht am Ende? 

Ich war wirklich mega enttäuscht von diesem Buch, weil die Leseprobe mich total gefesselt hat. Aber das danach hat mich nicht packen können. Für den Anfang und Jodys Geschichte gebe ich dann trotzdem noch 3 Bücher:




1 Kommentar:

  1. Einen wunderschönen guten Tag:)
    Ich bin gerade durch Zufall auf Deinen Blog gestoßen und habe mich auch schon ein wenig umgesehen:)
    Du hast ja wirklich hier eine ganz tolle Seite aufgebaut, finde ich richtig hübsch:)
    Schade das Dich das Buch nicht so wirklich gepackt hat, aber ich bin mir sicher das DU bald ein anderes Buch finden wirst, was Dir besser gefällt.
    Gerne lasse ich Dir ein Abo da, da mir Dein Schreibstil sehr gefällt:)
    Hast Du vielleicht Lust mich auch mal besuchen zu kommen?
    http://www.printbalance.blogspot.de
    Ich würde mich sehr freuen.
    Gerade läuft auch noch ein Gewinnspiel, vielleicht hast ja Lust mitzumachen?
    Liebe Grüße
    Andrea

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