Rezension: Sherlock Holmes Spiele-Comic

Titel: "Sherlock Holmes - Die vier Fälle"
Autor: Christine Conrad, Jens Wiese (Satz und Layout)
Originaltitel: "Quatre enquêtes de Sherlock Holmes"
Übersetzer: Monja Reichert
Genre: Spiele-Comic
Verlag: Pegasus Press
Erscheinungsdatum: 2017
ISBN: 978-3957891006
Preis: 14,95€ (Hardcover)





Beschreibung:


Willkommen in der Welt der neuartigen Spiele-Comics!
Was ist ein Spiele-Comic? Eine neuartige Mischung aus Spiel und Comic. Hier bist du der Held, triffst deine eigenen Entscheidungen, bestimmst, wie es weitergeht, und bist dein eigener Held. Du stürzt dich in atemberaubende Abenteuer, löst knifflige Kriminalrätsel, kämpfst gegen unheimliche Werwölfe oder forderst als Western-Held deinen Gegner zum Duell. Jeder Band ist anders, jeder Band stellt dir neue Herausforderungen. Nur mit Intelligenz, Geschick und Mut kannst du sie bewältigen.

Gleich vier Fälle sind es, die du in diesem Band zu lösen hast – sei es als Meisterdetektiv Sherlock Holmes oder als sein treuer Weggefährte Dr. Watson. Eine Katzenbesitzerin – ausgerechnet deine Vermieterin! - wurde überfallen, ein wertvoller Skarabäus aus dem British Museum geraubt, eine bekannte Hellseherin getötet und ein Mann ohne Erinnerung im Wald von Highgate aufgefunden. Und alle diese Rätsel führen natürlich zu einer Person, dem finsteren Verbrechergenie im Hintergrund. Elementar, mein lieber Watson!

Stürze dich in die Kriminalfälle, triff wegweisende Entscheidungen und erlebe deine eigene Geschichte!

Inhalt:


In diesem Spiele-Comic gibt es vier Fälle wahlweise als Holmes oder Watson zu lösen. Hinter alledem steckt natürlich Holmes Erzfeind Moriarty, der den Sturz von den Reichenbachfällen überlebt zu haben scheint. Nun hat er für Holmes vier Fälle parat und noch ein paar zusätzliche Rätsel. 
Der Leser kann zu Anfang jedes Falls entscheiden, ob er als Holmes oder Watson ermitteln möchte. Dabei hat man es als Watson etwas leichter, da man von Holmes Tipps bekommen kann und den Zeugen mehr Fragen stellen darf. Als Ermittler, kann man nun Hinweise finden, die Verdächtigen oder die Opfer befragen und Schlussfolgerungen ziehen. Am Ende eines Falls werden einem nochmal alle Verdächtigen gezeigt und man muss sich für einen entscheiden. Die Lösung aller vier Fälle wird aber erst am Ende des Buchs verraten. Dazu ist anzumerken, dass man nicht die richtigen Lösungen einfach gesagt bekommt, sondern nur erfährt ob die eigenen Lösungen falsch oder richtig waren. So kann man, falls man falsch liegt, von vorn beginnen und die Fälle nun genauer untersuchen.
Das Prinzip des Spiele-Comics ist, dass der Leser nach jedem knappen Abschnitt, manchmal auch nur ein Bild, zum nächsten Abschnitt blättern muss um weiter zu ermitteln. Dazu sind die Seitenzahlen dezent auf den Bildern vermerkt. Befinden sich mehrere Hinweise in einem Bild, findet man auch mehrere Seitenzahlen auf denen man die Hinweise näher untersuchen kann. Wenn es darum geht Personen zu befragen, führen die verschiedenen Fragen ebenfalls auf unterschiedliche Seitenzahlen.

Meine Meinung:


Dieser Spiele-Comic hat mir wirklich unfassbar viel Spaß gemacht. Die Fälle sind interessant und man muss wirklich des öfteren sein Hirn anstrengen um auf die richtige Lösung zu kommen.
Die Charaktere und die Erzählweise ähneln zwar nicht den echten Sherlock Holmes Romanen, aber sie passen perfekt zu diesem kleinen Lesespaß. Außerdem wurde trotzdem oft auf das Original angespielt.
Der Zeichenstil ist wirklich schön. Die Seitenzahlen sind dezent in die Bilder eingearbeitet und alle Orte und Charaktere sind wunderschön illustriert. Auch die Dialoge sind lebensecht und wirklich amüsant.
Man stößt nicht zwangsläufig auf alle Hinweise und muss oft die richtigen Fragen stellen um voranzukommen. Neben den vier Hauptfällen, hat man außerdem die Aufgabe in den Bilder versteckte Schreibmaschinentasten zu finden. Die man später noch benötigt. Um ein paar zusätzliche Tasten zu finden, kann man die schweren Rätsel lösen, die Moriarty an den Tatorten der vier Fälle hinterlassen hat.
Mich hat dieser Spiele-Comic so in seinen Bann gezogen, dass ich nicht anders konnte als fast alle Fälle an einem Tag zu lösen.
Insgesamt ist das Buch auch wirklich schön aufgemacht. Vorne stehen ein paar Seiten zur Verfügung, auf denen man notieren kann wie viele Schreibmaschinentasten gefunden wurden, welche Charaktere als Täter in Frage kommen und welche Hinweise entdeckt wurden. Hinten im Buch steht die Auflösung, die man aber erst anschauen darf, sobald alle Fälle richtig gelöst wurden. Dort sieht man dann, wie sich die Fälle wirklich ereignet haben.
Ich persönlich kannte Spiele-Comics noch überhaupt nicht und finde Idee und Umstzung super. Als ich nachgeschaut habe, habe ich leider gesehen, dass dieser Verlag momentan nur zwei im Angebot hat. Im Buch wird aber eine Fortsetzung versprochen, auf die ich schon voller Spannung warte.

Das Cover:


Das Hardcover ist super schön gemacht. Es manche Dinge sind leicht hervorgehoben, sodass es einfach eine tolle Haptik hat. Außerdem ist der feste Einband perfekt zum ständigen blättern.

Fazit:

Pro:
Unglaublicher Rätselspaß
Super schön aufgemacht
Tolle Idee und Umsetzung

Contra:
(Nicht der original Sherlock Holmes Stil)

Dieses Buch hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass ich in Zukunft noch ein paar mehr Spiele-Comics lesen kann. Dass die Geschichte nicht den typischen Sherlock Holmes Stil hat, sondern leicht vereinfacht ist, finde ich nicht weiter schlimm. Deshalb vergebe ich fünf Bücher:


 Hier ein paar Bilder, damit man sich das ganze besser vorstellen kann:




(Quelle: "Sherlock Holmes-Die vier Fäle", Pegasus Press, 2017)

2 Kommentare:

  1. Das ist ja echt mal was ganz anderes. Habe ich in der Form noch nie gesehen. Das klingt wirklich spaßig!

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    1. Es scheint auch so, als gebe es wirklich bisher nur zwei Spiele-Comics: Einen über Sherlock Holmes und einen über Ritter.
      Aber sie sind wirklich absolut empfehlenswert!

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