Rezension: Gerissen, Peter Abrahams

Titel: Gerissen
Autor: Peter Abrahams
Originaltitel: End of Story
Übersetzterin: Frauke Czwikla
Genre: Thriller
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 2006
Seitenanzahl: 400
ISBN: 978-3-426-63879-8
Preis: 6,99€

 Inhalt

Als die idealistische junge Schriftstellerin Ivy Seidel das Angebot bekommt, in einem Hochsicherheitsgefängnis für Gewalttäter nahe der kanadischen Grenze Schreibkurse zu
geben, sagt sie sofort zu. Ivys »Schüler« sind ein Querschnitt durch das amerikanische Verbrechen. Einzig Vance Harrow fällt aus dem Rahmen, und die Storys, die er schreibt, sind beeindruckend gut. Offenkundig kreisen sie um den Raubmord in einem Spielkasino, für den Harrow zu 25 Jahren verurteilt wurde. Auf eigenartige Weise fasziniert, kommt Ivy zu der Überzeugung, dass der attraktive Mann unschuldig ist. Innerhalb weniger Tage verstrickt sie sich nicht nur in eine gefährliche Liebschaft, sondern auch in ein undurchdringliches Dickicht der Täuschung und Gewalt...


Quelle: Droemer Knaur 

Zusammenfassung:

Ivy Seidel bekommt von ihrem Freund Joel das Angebot, seinen Job als Leiter einer Schreiberwerkstatt in einem Hochsicherheitsgefängnis zu übernehmen und sagt zu. Zuerst hat sie nur Schüler, die nicht gut Geschichten schreiben können, doch dann bekommt sie einen neuen Schüler, Vance Harrow, der ein Talent dafür besitzt, sie in den Bann zu ziehen, mit seinen Geschichten. Sie möchte die Rätsel seiner berührenden Geschichten auf den Grund gehen und ist schon bald überzeugt, dass er unschuldig ist. Nun will sie Beweise sammeln und sucht verzweifelt nach seiner Frau, die seine Unschuld bezeugen könnte und gerät in die Fänge einer unglaublichen Geschichte aus Täuschung, die ihr Leben verändern wird...

Meine Meinung:

Peter Abrahams hat mit diesem unglaublichen Buch eine Geschichte erschaffen, die einen in den Bann zieht.

Ivy Seidel ist eine verzweifelte Schriftstellerin, die für ihre Werke nur absagen erhalten hat und man merkt ihre Begeisterung, als sie endlich ein Abenteuer findet, dass ihre Geschichten lesenswert machen. Leider bekommt man als Leser nur einen kleinen Einblick in ihren Schreibstil und warum niemand ihre Werke veröffentlichen will. 

Die Schreiberwerkstatt ist, entgegen Ivys Vermutung, ein Ort, an dem die Wut der Gefangenen schnell überschwappt und wird Zeuge jener Verzweiflung, die dort allgegenwärtig ist. Gerade hier entpuppen sich die wahren Charakterzüge und zeigen schon bald, dass Ivy Seidel bereit ist, für ihre Schüler zu lügen und schweigen. Besonders interessant sind hier die Geschichten, die geschrieben werden. Sie geben eindrucksvoll wieder, wie die Schreiber sind und was sie im Leben erfahren haben. 

Es ist schon interessant, wie Ivy Seidel so verzweifelt versucht, ihre Gefühle zu verbergen, obwohl man sie schon von Anfang an durchschauen kann. Schon die erste Begegnung mit Harrow hätte nicht auffälliger sein können, doch als sie sich für den Überfall des Casinos interessiert, wurde es offensichtlich. Trotzdem nahm es in keinster Weise die Spannung, was denn nun die Wahrheit ist und was Lüge. Diese Gemeinsamkeit hat diese Geschichte mit der Harrows. Ivy erweist sich hierbei als eine sehr gute Detektivin, denn ihre Aufmerksamkeit ist sehr gut geschult, aufgrund ihrer Schriftstellerausbildung. 

Leider muss ich an diesem Buch bemängeln, dass ich die Sache mit Betty Ann, der Frau Harrows schon von Anfang an durchschaut habe, was mir an dieser Stelle den Reiz genommen hat. Trotzdem war ich überrascht, wie falsch ich mit den Gründen lag, was es wieder ausgeglichen hat. 

Die letzten 20 Seiten haben mich am Meisten überrascht. Da schien sich gerade alles wieder eingerenkt zu haben, als Ivy den Rest der Wahrheit herausfindet, was das ganze Blatt gedreht hat. Es war einerseits ein Ende, dass ich nicht mag, aber ich kann bei diesem nicht meckern, weil es sehr gut zur Geschichte passte und realistisch war. 


Cover

Wenn man sich den Titel ansieht, dann ist klar, wie gut das Cover dazu passt. Es wird dem Genre gerecht, ist aber nicht auffallend genug.

Fazit

Pro
unglaubliche Geschichte
Harrows Geschichten zeigen ein Talent
Ein paar Überraschungen

Contra
zu wenig Einsicht in Ivys Schreibstil
Betty Anns Schicksal zu offensichtlich

Gerissen ist eine Geschichte, die mich in seinen Bann ziehen konnte und mir ein paar vergnügliche Lesestunden bereitet hat. Trotzdem kann ich aufgrund meiner Kritik nicht alle fünf Bücher vergeben.
 

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