Rezension: "Shut Down - Du hast nur 24 Stunden", Dan Smith


Titel: "Shut Down - Du hast nur 24 Stunden"
Autor: Dan Smith
Originaltitel: "Boy X"
Übersetzer: Birgit Niehaus
Genre: Roman, Action & Abenteuer, Jugendbuch
Verlag: Chicken House
Erscheinungsdatum: 20.10.2016
Seitenzahl: 288
ISBN-13: 978-3551520869
Preis: Hardcover 14,99€





" '(...) Die Krankheit, die das Virus auslöst, beginnt ganz harmlos, wie eine Grippe, aber sie breitet sich rasend schnell im Körper aus. Binnen Stunden sind die inneren Organe befallen und bluten. Wie beim Ebola-Virus. Wenn es erst einmal so weit ist, hilft selbst Zeus nicht mehr.' "
("Shut Down - Du hast nur 24 Stunden", Dan Smith, S. 194)
 

Klappentext:

Eine Insel, von der niemand weiß.
Ein Virus, das den Tod bringt.
Und ein Junge, der das Schlimmste verhindern will.
Als der 13-jährige Ash begreift, was vor sich geht, bleiben ihm gerade mal 24 Stunden. In der Zeit muss er seinen Verfolgern entkommen, das Gegengift besorgen und ein skrupelloses Forscherteam aufhalten. Keine leichte Aufgabe.Denn dabei steht nicht nur sein Leben auf dem Spiel …
 
 

Inhalt:

Ash wacht auf und hat keinen blassen Schimmer, wo er sich befindet. Seine letzte Erinnerung ist die an seine Mutter, die gemeinsam mit ihm auf eine Insel verschleppt wurde. Als sich herausstellt, dass das Forschungsteam seiner Mutter ein tödliches Virus erschaffen hat und die Frau anschließend damit infiziert hat, ist für Ash eines klar: Er muss sie retten. Doch das ist gar nicht so leicht, denn das einzige Gegenmittel befindet sich in der Hand des übrigen Forschungsteams, das gerade drauf und dran ist die Insel zu verlassen. Für seine Rettungsaktion bleiben Ash jedoch nur 24 Stunden Zeit. Überschreitet er diese Zeit, ist seine Mutter nicht mehr zu retten.
 

Meine Meinung:

Shut Down ist ein angenehmes Buch für Zwischendurch. Dies ist besonders dem einfachen und flüssigen Schreibstil des Autors zu verdanken, der einem das Lesen sehr angenehm gestaltet. Dieser klare Schreibstil ist somit optimal für jüngere Leser geeignet. Auch erzeugt er an manchen Stellen eine derartig große Spannung, dass so manchem Leser durchaus ein kalter Schauer über den Rücken laufen kann.
Nicht nur der Schreibstil, sondern auch die Geschichte an sich strotzte nur so vor Spannung, welche besonders dadurch erzeugt wird, dass man bei der einer Vielzahl von Charakteren erst am Ende sicher weiß, auf welcher Seite sie überhaupt stehen. Außerdem gab es unzählige Actionszenen, die zum Teil auch sehr genau beschrieben wurden. Die Spannung permanent hoch hält natürlich auch der Wettlauf gegen die Zeit und die Frage, ob Ash es rechtzeitig schaffen wird, seine Mutter zu retten, bevor dieser der durch den Virus ausgelösten Krankheit erliegt. Jedoch ist auch zu sagen, dass das Buch trotz seiner Kürze von nur 288 Seiten zwischendurch auch seine langatmigen Passagen hat. Die Spannung ist also nicht unbedingt auf jeder einzelnen Seite zu finden.
An sich klingt die Grundgeschichte sehr interessant und erzeugt ebenfalls noch einmal Spannung. Zwar handelt es sich hier definitiv nicht um eine neue Idee, ich selbst fühlte mich gelegentlich stark an "The Maze Runner" von James Dashner erinnert, dennoch reizt es zu erfahren, wie der Autor mit dieser Thematik umgeht und ob er in seinem Buch eventuell einen bisher unbekannten Weg einschlägt.
Die Charaktere waren für mich leider nur wenig zugängig, was vielleicht zum Großteil auch an der in diesem Buch gewählten auktorialen Erzählperspektive liegt - es gibt hier also einen Er-Erzähler. Generell fällt es mir immer ein wenig schwerer in der auktorialen Erzählperspektive die nötige Bindung zu den Charakteren aufzubauen, die es zum lesen des Buches vielleicht braucht. Abgesehen davon kam es mir jedoch auch so vor, als würde den Charakteren, besonders dem Protagonisten Ash und seiner Freundin Isabel, die nötige Tiefe fehlen. Hier wurden die Personen für mich leider nicht gut genug ausgearbeitet. Ich hätte gerne noch mehr über sie erfahren und bin der Meinung ein paar Seiten mehr hätten dem Buch nicht geschadet.
Was man dem ´Buch jedoch zugute halten muss ist, dass am Ende noch einmal überraschende Wendungen auf den Leser warten, die dieser sich auf diese Weise zuvor sicherlich nicht hätte ausmalen können. Es lohnt sich also auf jeden Fall das Buch bis zum Ende zu lesen.
 
Generell muss ich aber leider sagen, dass mich Autor hier trotz vieler positiver Punkte in meiner Rezension nicht vollends von sich und seiner Version überzeugen könnte. Ich habe das Gefühl, Dan Smith hat an dieser Stelle weder sein gesamtes Schreibpotential, noch das der Idee für die Geschichte ganz ausgeschöpft. Zwar handelt es sich hier definitiv nicht um ein schlechtes Buch, dennoch fehlt mir aber der gewisse Kick, den ich mir von diesem Buch erhofft habe.
 

Cover:

Das Cover finde ich sehr gut gestaltet. Mit dem schwarzen Hintergrund und der großen grünen Schrift, sowie den grünen Blättern an der Seite, wird es zu einem Eyecatcher, der mir in einer Buchhandlung sicherlich aufgefallen wäre. Auch die kleine Abbildung des Virus am unteren Ende des Covers finde ich um ehrlich zu sein ziemlich cool.
 

Fazit:

Pro:
viel Action, große Spannung, interessante Idee, unerwartete Wendung gegen Ende
 
Contra:
gelegentlich langatmige Szenen, kein richtiger Zugang zu den Charakteren, Potential nicht genügend ausgeschöpft
 
Es handelt sich hierbei zwar nicht um ein absolutes Lieblingsbuch mit Suchtpotential, aber es ist dennoch an sich nicht unbedingt schlecht. Ich denke, man sollte vielleicht einfach nicht mit derartig hohen Erwartungen an es herangehen, wie ich es gemacht habe, denn dann wird man gegebenenfalls enttäuscht werden. Als ein einfaches Buch für zwischendurch und besonders auch für jüngere Leser ist es jedoch gut geeignet. Da ich nur mäßig überzeugt von der Gesamtheit des Buches bin, gibt es von mir 3 von 5 Bücher:
 
 


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