Rezension: "Dämmerhöhe: Lautlos", B.E. Hassell, M.H. Magnadòttir

  
Quelle: Arena
Titel: "Dämmerhöhe: Lautlos"
Autor: Birgitta Elín Hassell, Marta Hlín Magnadòttir
Originaltitel: "Rökkurhœðir: Rústirnar"
Übersetzer: Anika Wolff
Genre: Fantasy, Jugendbuch
Verlag: Arena
Erscheinungsdatum: 20.01.2016
Seitenzahl: 136
ISBN-13: 978-3-401-60144-1
Preis: Hardcover 8,99€





" 'Um zurück zu den Bedingungen zu kommen...' Das Mädchen packte Anna und drehte sie zu sich herum. 'Wenn du meinen Namen bis zur Zeugnisausgabe im Frühling errätst, verschwinde ich aus deinem Leben, als hätte es mich nie gegeben. Errätst du meinen Namen nicht, verschwindest du aus meinem Leben, als hätte es dich nie gegeben. Dann trete ich an deine Stelle und übernehme dein Leben.' "
(Dämmerhöhe: Lautlos, B.E. Hassell, M.H. Magnadòttir, Seite 23)
 

Klappentext:

Es war ganz plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht - das Mädchen. Und es hatte Anna ein verlockendes Angebot gemacht: Für ein bisschen mehr Freizeit und die Möglichkeit, noch öfter mit dem Snowboard unterwegs zu sein, muss Anna nur den Namen des Mädchens erraten. Doch als ihr kleiner Bruder schwer erkrankt und sie die Nachbarshündin Píla tot in ihrer Hütte findet, wird Anna klar: Das Mädchen ist nicht, was es vorgibt zu sein. Anna bleibt nur noch wenig Zeit, um das Rätsel zu lösen und das Schlimmste zu verhindern.
Quelle: Arena

Zusammenfassung:

Als Anna sich auf das Angebot des Mädchens einlässt, ist ihr zwar etwas mulmig im Bauch, etwas Schlimmes befürchten tut sie jedoch nicht. Sie ist sich ziemlich sicher, dass der Name des Mädchens Rumpelstilzchen lauten muss, das zugehörige Märchen kennt doch schließlich jedes Kind. Warum sollte sie sich also nicht auf den Deal einlassen, der für sie schließlich nur Vorteile zu bringen scheint. Die ganze Sache hat allerdings einen Haken und die Suche nach dem tatsächlichen Namen des Mädchens gestaltet sich weitaus schwieriger, als zuvor gedacht. Auch das Mädchen stellt sich als weitaus mächtiger und gefährlicher heraus und scheint nicht das zu sein, für das es sich ausgibt.

Meine Meinung:

Auch hier zeigt sich eine sehr mystische und düstere Atmosphäre, die die beiden Autorinnen an den Tag legen, was mir eigentlich fast immer ziemlich zusagt. Auch der etwas märchenhafte Teil hat mir ganz gut gefallen. Allerdings muss man sagen, dass das Buch mit nur 136 Seiten mehr als kurz ist. Dieser Effekt wird noch unterstützt, durch die fast schon übermäßig große Schrift, die für dieses Werk gewählt wurde. Zwar liegt in der Kürze die Würze, hier wurden dadurch jedoch wichtige Faktoren ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, wie zum Beispiel detaillierte Beschreibungen oder die Tiefe der nur wenigen Charaktere. Die Erzählung wirkte sehr oberflächlich und floss nur so dahin, ohne dass man eine Bindung zu der Geschichte oder gar der Protagonistin hätte aufbauen können. So kam auch die durch das Mädchen erzeugte gruselige Stimmung nur sehr weit abgeschwächt bei mir an, was ich sehr schade fand. Viele Handlungen oder Versuche das Mädchen zu überlisten gab es nicht. Daher schien das Buch noch ein wenig realitätsferner, als es ohnehin schon war. Wäre das Buch länger gewesen, so hätte man genauere Beschreibungen der Situationen und Figuren, sowie mehr Handlungen dieser einbauen können, die das Werk wesentlich interessanter und besser gemacht hätten.
Die Handlungen, die die Protagonistin tätigte, waren für mich nicht immer ganz nachvollziehbar. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich persönlich hätte mich niemals auf einen solchen Deal eingelassen. Zwar ist es ganz schön, wenn man jemanden hat, der die Drecksarbeit für einen erledigt, allerdings bringt einem das selbst eher weniger, wenn es sich dabei beispielsweise um die Schule handelt. Ohne, dass man sich nicht selbst mit dem Stoff befasst, kann man auch keine Klausuren bestehen, geschweige denn dieses Wissen später im Studium oder Beruf anwenden. Noch dazu wäre mir die Gefahr, dass das Mädchen mein Leben übernimmt eindeutig zu groß. Daher war mir eigentlich von vornherein schon klar, dass Anna mit dem Annehmen des Angebotes einen unheimlichen großen und schwerwiegenden Fehler begeht, der für mich einfach nicht nachvollziehbar ist. 
Dem Buch zugute halten muss man aber, dass die Kapitel fast immer so endeten, dass man weiterlesen wollte. So etwas finde ich sehr gut, da es den Leser an das Buch bindet und ihn gewissermaßen zwingt es für eine lange Zeit nicht aus der Hand zu legen.
Das Ende war sehr schnell abgehandelt und meiner Meinung nach auch sehr unbefriedigend. (!!!Achtung Spoiler!!!) Zwar wurde das Problem für die Protagonistin positiv gelöst, man erfährt aber weder, ob ihr Bruder, der schwer krank im Krankenhaus liegt, geheilt wird , noch weiß man, was mit Annas Freundin Margrét geschehen ist und ob sie jemals wieder zurückkehren wird.

Cover:

Das Cover finde ich gut und passend gestaltet. Die rote Farbe zieht die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich, sodass man in einer Buchhandlung eher danach greift und sich das Buch anschaut. Auch wirkt es geheimnisvoll und mystisch, was die eigentliche Geschichte ganz gut beschreibt. Das, was auf dem Cover schwarz ist, ist mit einer schwarzen UV-Lackierung versehen, was ich prinzipiell immer ganz gerne mag.

Fazit:


Pro:
Die Idee ist sehr düster und auch leicht gruselig. Noch dazu ist das Buch an ein Märchen angelehnt.
 
Contra:
Da das Buch sehr kurz ist, fehlen detaillierte Beschreibungen und die gute Ausarbeitung der Charaktere. Es ist sehr handlungs- und spannungsarm. Die gute Idee wurde mehr schlecht als recht umgesetzt und die dunkle Atmosphäre erreicht den Leser nur sehr wenig.
 
Für ein so kurzes Buch hatte ich recht viel auszusetzen, da ich es aber dennoch nicht aus der Hand legen konnte, vergebe ich 2,5 Bücher:
 
 
 



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