Rezension: "Der Rithmatist", Brandon Sanderson

Quelle: Verlagsgruppe Random House
Titel: "Der Rithmatist"
Autor: Brandon Sanderson
Originaltitel: "The Rithmatist"
Übersetzer: Jürgen Langowski
Illustrator: Ben McSweeney
Genre: Fantasy, Roman, Jugendbuch
Verlag: Heyne fliegt
Erscheinungsdatum: 13.07.2015
Seitenzahl: 432
ISBN-13: 978-3-453-26986-6
Preis: Hardcover 14,99€





" 'Aber wie dem auch sei, ich will unbedingt ein Rithmatist werden, auch wenn das viele Probleme mit sich bringt. Ich... ich brauche die Macht, um die Gegner zu bekämpfen. Ich will nicht wieder weglaufen. Ich werde ein guter Rithmatist sein. Ich kenne die Verteidigungen besser als die meisten anderen auf dem Campus. Ich will in Nebrask die Inseln verteidigen. Ich will dienen. Lass mich bitte ein Rithmatist werden.' "
("Der Rithmatist", Brandon Sanderson, Seite 370)
 

Klappentext:

Wie wirst du Magier, wenn du nicht zaubern kannst?
Mit diesem Problem kämpft der junge Schüler Joel an der Armedius-Akademie täglich. Nichts wünscht er sich sehnlicher, als einer der Rithmatisten zu werden - ein Magier, der gezeichnete Kreidefiguren zum Leben erwecken kann. Aber so sehr er sich auch bemüht, Joels Zeichnungen bleiben leblos. Als eines Tages ein paar Schüler spurlos verschwinden, macht sich Joel mit seiner Freundin Melody auf die Suche nach dem Entführer - und gerät in eine gewaltige magische Verschwörung, die das Leben aller Rithmatisten bedroht.
Jetzt schlägt Joels Schicksalsstunde...
Quelle: Brandon Sanderson: Der Rithmatist. Heyne fliegt, 2015, Umschlag 
 

Zusammenfassung:

 Der größte Traum von Joel ist es einer der begnadeten Rithmatisten zu werden und die Menschheit vor den gefährlichen wilden Kreidlingen, die in Nebrask lauern, zu beschützen. Obwohl er sich besser, als jeder andere mit den Verteidigungskreisen und der gesamten Rithmatik auskennt, wurde er jedoch nie zu einem Rithmatisten ausgewählt. Eines Tages verschwinden einige Schüler der Armedius-Akademie, eine der Schulen, auf der die Rithmatisten ausgebildet werden. An den Tatorten finden sich eigenartige Kreidezeichen, die allerdings niemand zu kennen scheint und die somit eine unbekannte Macht besitzen. Joel und seine Freundin Melody werden zufällig in den Fall verstrickt und versuchen sowohl die mysteriöse Kreidezeichnung zu entschlüsseln, als auch das Geheimnis hinter dem Verschwinden der Schüler zu lüften. Doch wird Joel dies ohne rithmatische Fähigkeiten zu besitzen überhaupt bewältigen können?
 

Meine Meinung:

Auch hier liegt dem Buch eine sehr gute und neue Idee zugrunde, die mich überaus begeistert hat. Das Buch ist voll mit wunderschönen Illustrationen von Ben McSweeney, die mehr als gut zu der Geschichte passen. Sie stellen die verschiedenen Verteidigungsformen der Rithmatisten dar, die man sich sonst nur schwer hätte vorstellen können. Auch die einzelnen Kapitel sind mit absolut traumhaften Bildern versehen. Diese Zeichnungen verleihen dem Buch einen besonderen Charakter und sorgen dafür, dass man sich noch lange daran erinnern wird. Auf den ersten Blick könnte man denken, dass das Buch durch die Zeichnungen eher für Jüngerer bestimmt ist. Wenn man allerdings das Buch zur Hand nimmt und es liest, merkt man sehr schnell, dass es sich zwar schon um ein Jugendbuch handelt, es aber auch für junge Erwachsene bzw. jung gebliebene nur empfehlen ist.  Zum Teil hat es auch sehr dunkle und leicht gruselige Szenen, die das Buch für Erwachsene noch einmal interessanter machen dürfte.
 
Es braucht seine Zeit, bis die Spannung der Geschichte aufgebaut wird. Allerdings ist dies kein Grund das Buch zu früh aus der Hand zu legen. Was an Spannung fehlt, wird durch die unbekannte und komplexe eigene Welt, die der Autor Brandon Sanderson in diesem Buch schafft, wett gemacht. So gelten zum Beispiel Bratwürstchen in Kombination mit Reis als ein exotisches, typisch deutsches Gericht und gebratene Nudeln mit Fleischbällchen und Sojasauce als ein italienisches Gericht. Noch dazu funktioniert alles, was in unserer Welt mit Strom betrieben wird, dort über sogenannte Federwerke. Selbst Reitpferde werden in der Welt der Rithmatisten immer öfter durch sie ersetzt.
Die Figuren waren sehr gut ausgearbeitet und man konnte sich gut in sie hineinversetzen. Einzig Professor Fitch, der etwas sehr verpeilt, unorganisiert und wenig selbstbewusst war, ging mir mit seinen ganzen "Ähm"s schon manchmal ein wenig auf den Keks. Man muss aber auch sagen, dass ihn das gleichermaßen sympathischer gemacht hat.
Das Ende war sehr gut, spannend und detailliert. Auch eine unerwartete Auflösung wird bereitgehalten. Zwar ist die Handlung dieses Buches mit diesem Ende abgeschlossen, dennoch bleiben neue Handlungsstränge offen und der Durst nach mehr wird nicht gestillt. Daher bin ich sehr froh, dass der Abschluss dieses Buches einen zweiten Teil verspricht.
 

Cover:

Das Cover wirkt sehr geheimnisvoll und der Kreidekreis beschreibt direkt worum es geht. Das Schloss im Hintergrund, das die Armedius-Akademie darstellen soll, erinnert stark an Hogwarts und weckt wohlige Gefühle in einem, wenn man so wie ich ein Harry Potter Fan ist.
 

Fazit:

Pro:
Sehr gute Idee, die gut umgesetzt, in eine wundervoll komplexe Welt eingebettet und mit großartigen Illustrationen versehen wurde.
 
Contra:
Die Spannung ließ etwas auf sich warten und Professor Fitch war manchmal ein wenig nervig.
 
Da das, was ich auszusetzen habe durch positive Faktoren eigentlich wieder weitgehend aufgehoben wurde, vergebe ich für "Der Rithmatist" von Brandon Sanderson ganze 4,5 Bücher:
 
 




Rezension: Der Rhythmus des Krieges

Quelle: Randomhouse
 Titel: "Der Rhythmus des Krieges"
Autor: Brandon Sanderson
Genre: Fantasy
Verlag: Heyne
Seitenzahl:  960
ISBN: 978-3453272736
Preis: 26,00€

Beschreibung:

Roschar ist eine von Stürmen heimgesuchte Welt. Diese Großstürme bringen neben der Verwüstung auch das magische Sturmlicht zu den Menschen und entfesseln bislang ungeahnte Kräfte in ihnen. Kräfte, die Roschars Völker im Kampf gegen die scheinbar unbesiegbare Armee der Bringer der Leere bitter nötig haben. Werden Fürst Dalinar, Kaladin und die Strahlenden Ritter Roschar rechtzeitig vereinen?
Quelle: Randomhouse

Meine Meinung:

Brandon Sanderson ist wohl einer der bekanntesten und beliebtesten modernen Fantasy-Autoren und meiner Meinung vollkommen zurecht. Ich will hier nicht viel über die Story verraten, weil es sich hier immerhin um den 4. Teil (in der deutschen Übersetzung 7. Teil) der Reihe handelt.

Mir gefällt an Sandersons Romanen besonders, dass es sich dabei eindeutig um moderne Fantasy handelt. Das heißt, dass die Story nicht ein weiterer Tolkien Abklatsch ist, sondern neue und spannende Ideen enthält. Auch die endlosen Landschaftsbeschreibungen und Hervorhebung von unwichtigen Details, die mich bei klassischer Fantasy schon so oft gelangweilt haben. Auch die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und einzigartig.

Das beste an Sanderson ist aber, dass er so oft neue Bücher herausbringt, dass man mit dem lesen kaum hinterherkommt. So vergisst man die Geschehnisse eines vorigen Teils nicht, bis der nächste rauskommt und man kennt ja mittlerweile genug Reihen, deren Fans vergeblich auf den letzten Teil warten. Nicht so bei Sanderson: Der letzte Teil der Reihe soll meines Wissens nach 2022 rauskommen. Also kann wer möchte jetzt mit der Reihe anfangen und bis man alle dieser acht Wälzer hinter sich hat direkt mit dem neuesten Teil weitermachen.


*Rezensionsexemplar*


Rezension: "Ich bin die Nacht", Ethan Cross


Titel: "Ich bin die Nacht"
Autor: Ethan Cross
Originaltitel: "The Shepherd"
Übersetzer: Dietmar Schmidt
Genre: Horror, Psychothriller
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 2013
Seitenzahl: 398
ISBN-13: 978-3-404-16923-8
Preis: Taschenbuch 10,99€




" 'Zu Ehren dieses hochinteressanten Geräts wird unser Spiel für uns beide in einem Kampf gegen die Zeit bestehen. Wir nennen dieses Spiel >Die Theorie der Relativität<. Als Erstes stelle ich die Uhr auf sechs Minuten. Dann dürfen Sie sich irgendwo im Haus verstecken. Während Sie sich verstecken, sitze ich hier am Tisch und schaue zu, wie die Küchenuhr drei Minuten herunterzählt. Nachdem diese drei Minuten verstrichen sind, bleiben mir weitere drei Minuten, um Sie aufzustöbern. Wenn ich Sie innerhalb der Zeit finde, erleiden Sie einen Tod, der entsetzlicher ist als alles, was Sie sich vorstellen können. (...)' "
 
 
 

Klappentext:

Nur eins ist dunkler als die Nacht:
Das Herz dieses Killers
 
Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren.
Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern.
Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen.
Quelle: Ethan Cross: Ich bin die Nacht. Bastei Lübbe, 2013, Rückseite
 
 

Zusammenfassung:

Francis Ackerman junior, ein Mann, dessen Vater ihn für wissenschaftliche Zwecke absichtlich zu einem gewissenlosen Mörder erzogen hat, mordet nicht einfach nur. Nein, er spielt Spiele mit seinen opfern, die für diese nicht zu gewinnen zu sein scheinen. Uns tatsächlich hat Ackerman seine Spiele noch nie verloren.
Marcus ist neu in Asherton und stößt dort in seinen ersten Tagen auch gleich auf die Leiche der armen Maureen Hill, die von Ackerman auf grausame Art und Weise umgebracht worden ist. Doch plötzlich überstürzen sich die Ereignisse und Marcus ist auf einmal auf der Flucht vor dem Sheriff, der diesen tot sehen möchte. Was steckt wirklich hinter dem Sheriff? Wem kann Marcus nun noch trauen? Und was hat Ackerman eigentlich mit der ganzen Sache zu tun?
 

Meine Meinung:

Dieses Buch zieht einen absolut in seinen Bann, fesselt und lässt einen nicht mehr los! Man möchte einfach nur noch weiter lesen, am liebsten das Buch in einem Rutsch durch lesen. Der Schreibstil war sehr überzeugend und überaus spannend - einfach nur genial. Gut fand ich auch, dass der Autor ohne Verschönerungen alles sehr genau beschrieben hat. Daher ist das Buch allerdings nichts für schwache Nerven, da eben auch die zuvor gefolterten Leichen sehr genau beschrieben werden.
Die Kapitel hatten für mich eine nahezu perfekte Länge. Sie waren weder zu kurz, sodass nichts in ihnen erzählt wurde, noch zu lang.
Die Charaktere, die Ethan Cross hier erschaffen hat, sind sehr gut ausgearbeitet und besitzen die nötige Tiefe. Der Protagonist Marcus handelt sehr verständlich und ist sehr sympathisch. Die Gestalt von Francis Ackerman junior wurde ebenfalls sehr gut abgebildet. Es ist sicherlich nicht leicht einen solch blutrünstigen und psychisch gestörten Charakter so genau und gut abzubilden. Was ich sehr erstaunlich fand ist, dass man an manchen wenigen Stellen Ackermans Verhalten sogar ein wenig nachvollziehen kann und tatsächlich Mitleid mit ihm hat. Die Spiele, die er mit seinen Opfern spielt, bevor er diese umbringt, sind wohl durchdacht und teilweise einfach nur brutal, angsteinflößend und auf eine grausame Art und Weise auch genial.  
Kritisieren muss ich allerdings, dass der Klappentext verspricht, dass das Buch sich hauptsächlich um den Mörder Francis Ackerman junior drehe. Im Fokus steht tatsächlich aber Marcus, während Ackerman nur hin und wieder ein paar Kapitelchen eingeräumt bekommt.
Besonders positiv fand ich die unerwartete Wendung am Ende, die alle Geschehnisse, die zuvor im Buch passiert sind, noch einmal über den Haufen werfen und alles ganz anders ist, als zuvor angenommen. Oftmals verstricken sich Autoren bei solchen Wendungen um 180° in einige fiese Widersprüche. Hier allerdings sind mir persönlich keine aufgefallen, was sich auch noch einmal positiv auf die Bewertung auswirkt.
 

Cover:

Das Cover hat mich vollkommen überzeugt. Es ist mal was anders, da es  komplett in schwarz gehalten ist. Auch die Seitenränder sind schwarz gefärbt und in weiß stehen noch einmal Titel und Autor auf den Seiten. Meiner Meinung nach unterstützt das den dunklen Charakter des Buches sehr gut, besonders in Bezug auf den Titel ist es sehr passend. Das Buch ist einfach nur ein absoluter Blickfang!
 

Fazit:

 Pro:
Das Buch ist super mitreißend, spannend und das Cover einfach nur verdammt cool, modern und ansprechend. Wer auf etwas morbidere und brutalere Literatur steht, für den ist dieses Buch eine absolute Leseempfehlung!
 
Contra:
Anders, als man anhand des Klappentextes annehmen könnte, steht Ackerman nicht im Fokus, sondern spielt viel mehr eine Nebenrolle.
 
Da jedoch viel mehr für das Buch spricht, als dagegen und es einfach nur fesselnd ist, bekommt "Ich bin die Nacht" von Ethan Cross von mir eine Bewertung von 4,5 Büchern:
 
 


Rezension: 1984

Quelle: Randomhouse
Titel: "1984"
Autor: George Orwell
Genre: Klassiker
Verlag: Anaconda
Seitenzahl: 400
ISBN: 978-3-7306-0976-7
Preis: 6,95€ (Hardcover)

Beschreibung:


London, 1984: Winston Smith, Geschichtsfälscher im Staatsdienst, verliebt sich in die schöne und geheimnisvolle Julia. Gemeinsam beginnen sie, die totalitäre Welt infrage zu stellen, als Teil derer sie bisher funktioniert haben. Doch bereits ihre Gedanken sind Verbrechen, und der Große Bruder richtet seinen stets wachsamen Blick auf jeden potenziellen Dissidenten. George Orwells Vision eines totalitären Staats, in dem Cyberüberwachung, Geschichtsrevisionismus und Gedankenpolizei den Alltag gläserner Bürger bestimmen, hat wie keine andere Dystopie bis heute nur an Brisanz gewonnen.

Meine Meinung:


"1984" ist fraglos ein Klassiker den man gelesen haben muss. Als eine der ersten Dystopien, hat dieses Buch für viele folgenden den Ton angegeben und sogar in unseren Alltag sind viele Begriffe daraus eingeflossen. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass der Anaconda Verlag nun eine so passend gestaltete Neuauflage herausgegeben hat.

Zu der Geschichte muss ich denke ich nicht viel sagen, die kennt sicher jeder, mehr oder weniger. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, den will ich hier gleich vorwarnen: es ist auf jeden Fall keine angenehme oder spannende Lektüre. Was man hier vor allem findet sind tiefgründige politische Betrachtungen. Dafür sind diese umso lehrreicher und ich denke man kann vieles daraus als Warnung und Lehren für moderne politische Entwicklungen mitnehmen. Genau aus diesem Grund wird "1984" meiner Meinung nach auch nie an Aktualität verlieren.

Leider hat diese Anaconda Klassiker Ausgabe keine Anmerkungen oder Erläuterungen des Übersetzers, obwohl dies meiner Meinung nach gerade hier angebracht gewesen wäre, da wie schon erwähnt so viele Begriffe daraus in den modernen Wortschatz übernommen wurden und besonders für die politischen Ausführungen Querverweise hilfreich gewesen wären.


*Rezensionsexemplare*

Rezension: Der Klang der Wälder

Quelle: Suhrkamp
Titel: Der Klang der Wälder
Autor: Natsu Miyashita
Genre: Roman
Verlag: Insel
Seitenzahl: 238
ISBN: 978-3-458-17900-9
Preis: 20,00€ (Gebunden)

Beschreibung:


Als der junge Tomura einem Klavierstimmer bei der Arbeit lauscht, fühlt er sich durch den Klang in die hohen, rauschenden Wälder seiner Kindheit zurückversetzt, und fortan prägt die Leidenschaft für die Musik sein Leben. Er lernt das Handwerk des Klavierstimmens, doch bei aller Hingabe ist da doch stets die Angst vor dem Scheitern auf der Suche nach dem perfekten Klang. Als er das Klavier der beiden Schwestern Kazune und Yuni stimmen soll, muss er erkennen, dass es dabei um mehr geht als um technische Versiertheit – und es »den einen« perfekten Klang nicht gibt. Und als er Kazune, die angehende Konzertpianistin, dann spielen hört, spürt er die Bestimmung seines Lebens: ihr Spiel zum Strahlen zu bringen.

Meine Meinung:


"Der Klang der Wälder" ist eine ruhige und angenehme Lektüre und beim Lesen kann einen schonmal das Gefühl überkommen in einem kühlen Wald zu sitzen und leises Klavierspiel zu hören.

Der Schreibstil ist klar, könnte aber auf manche etwas trocken wirken. Ich denke dabei handelt es sich für allem um Übersetzungsschwierigkeiten und kulturelle Unterschiede, daher hat mich Miyashitas Stil vor allem an den Haruki Murakamis erinnert.

Die Geschichte ist auch sehr gemächlich. Man begleitet Tomura auf seinem beharrlichen Weg zum Klavierstimmer. Dabei geht Miyashita vor allem auf Tomuras Innenleben und seine Ängste ein.
Hierfür ist es denke ich sinnvoll, wenn man als Leser zumindest etwas von Musik versteht, da Tomura wirklich darauf fokussiert ist sein Handwerk zu perfektionieren und dadurch viele musikalische Referenzen fallen. Wenn man dies aber tut, ist es umso erfüllender Miyashitas tiefgründige Ausführungen über die Kraft der Musik zu lesen und man merkt, dass sie sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt hat.

Was man von diesem Buch nicht erwarten sollte ist viel Handlung, das würde meiner Meinung nach aber auch seinem Charakter widersprechen. Vielmehr geht es um die emotionale Reise und die kleinen Fortschritte Tomuras.

Insgesamt würde ich "Der Klang der Wälder" vor allem Musikliebhabern und allen die eine gemütliche und gefühlvolle Geschichte genießen wollen.


*Rezensionsexemplar*


Rezension: Die Mitternachtsbibliothek

Quelle: Droemer Knaur
Titel: "Die Mitternachtsbibliothek"
Autor: Matt Haig
Genre: Roman
Verlag: Droemer Knaur
Seitenzahl: 320
ISBN: 978-3-426-28256-4
Preis: 20,00€ (Gebunden)

Beschreibung:


Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?
Matt Haig ist ein zauberhafter Roman darüber gelungen, dass uns all die Entscheidungen, die wir bereuen, doch erst zu dem Menschen machen, der wir sind. Eine Hymne auf das Leben – auch auf das, das zwickt, das uns verzweifeln lässt und das doch das einzige ist, das zu uns gehört.

Meine Meinung:


Hätte "Die Mitternachtsbibliothek" nicht die Goodreads Choice Awards gewonnen, hätte ich es wohl nicht gelesen. Aber so hatte ich große Erwartungen, die leider nicht 100% erfüllt wurden.

Obwohl der Roman viele philosophische Zitate enthält, da Nora sich für Philosophie interessiert, ist der Schreibstil generell eher durchschnittlich. Auch der Verlauf der Story ist sehr gradlinig und das Ende ist sehr vorhersehbar. Manchmal wirkten die Konsequenzen, die Nora mit dem Rückgängigmachen ihrer Entscheidungen verursacht hat, auf mich auch etwas an den Haaren herbeigezogen.

Trotzdem konnte ich einige Lehren daraus mitnehmen, vor allem dadurch, dass ich mich sehr gut in Nora hineinfühlen konnte, da sie Wünsche und Bedauern hat, die wohl jeder kennt. Das hat mir auch besonders gut gefallen, dass Noras "Wunschleben" nachvollziehbar waren und Matt Haig so mit seinem Roman auch auf die ungelebten Träume des Lesers eingegangen ist.

Insgesamt hatte ich mir den Impact dieses Buches, vor allem aufgrund der vielen positiven Rezensionen
stärker vorgestellt. "Die Mitternachtsbibliothek" ist für mich eine angenehme Lektüre, erfüllt aber nicht, was ich mir davon erhofft hatte.


*Rezensionsexemplar*




Rezension: Der Orden des geheimen Baumes

Quelle: Randomhouse
Titel: "Der Orden des geheimen Baumes"
Autor: Samantha Shannon
Genre: Fantasy
Verlag: Penhaligon
Seitenzahl: 544
ISBN: 978-3-7645-3239-0
Preis: 20,00€ (Hardcover)

Beschreibung:


In ihrem epischen Fantasy-Roman „Der Orden des geheimen Baumes“ hebt Samantha Shannon das Genre auf die nächste Stufe. Mächtige Frauen lenken und beeinflussen das Schicksal ihrer Welt, ob als Königin, Magierin oder Drachenreiterin. Doch die Welt ist geteilt: Während im Westen alle Drachen als absolut böse verdammt werden, werden diese im Osten als göttergleiche Wesen verehrt. Trotz dieser gegensätzlichen Weltanschauungen müssen die Menschen des Ostens und des Westens zusammenarbeiten, als ein riesiger bösartiger Drache aus der Vergangenheit wieder aufersteht. Drei starke Frauen nehmen die Herausforderung an, die Bewohner beider Reiche zu vereinen, um die
Menschheit zu retten …
Quelle: Randomhouse 

Quelle: Randomhouse

Meine Meinung:

Da es sich im englischen Original um ein Buch handelt, das aufgrund des Umfangs in zwei Teile geteilt wurde, möchte ich in dieser Rezension beide Teile als Gesamtwerk betrachten. Zu der Aufteilung möchte ich nur sagen, dass sie meiner Meinung nach sehr gut gewählt wurde, sodass man die Bücher auch als zwei getrennte Teile lesen könnte.

Es war wirklich erfrischend mal ein Fantasy-Standalone zu lesen. Man hätte aus dem Buch wohl auch eine Trilogie machen können, indem man die Handlung unnötig in die Länge zieht. Aber gerade deshalb war "Der Orden des geheimen Baumes" von Anfang bis Ende spannend. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wichtige Szenen gefehlt hätten.

Die Story und die Charaktere des Romans sind sehr gut ausgearbeitet. Besonders dadurch dass die Charaktere auch Schattenseiten haben und an Aufgaben scheitern, werden sie umso überzeugender. Das Beste an Shannons Roman ist meiner Meinung nach aber die Welt die sie darin erschafft. Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, wie sie es geschafft hat in einem einzigen Buch eine so große Welt mit einzigartigen Ländern und Kulturen zu schaffen, sodass man am Ende das Gefühl hat, in jeden Teil dieser Welt eingetaucht zu sein. Ich bin mir sicher, dass ich "Der Orden des geheimen Baumes" noch einmal lesen werde, nur um wieder diese einzigartige detailreiche Welt zu betreten.

Das einzige was ich ein klein wenig zu bemängeln habe ist, dass das eigentliche Ende ein wenig kurz war. Aber ich denke in diesem Roman geht es vor allem um die Reise die die vier Charaktere unternehmen, um an diesem Punkt anzukommen und wie sie dies verändert.


*Rezensionsexemplar*





Rezension: Das Mädchen und der Winterkönig

Quelle: Randomhouse

Titel: Das Mädchen und der Winterkönig
Autor: Katherine Arden
Genre: Fantasy
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 480
ISBN: 978-3-453-32083-3
Preis: 16,99€ (Paperback)

Beschreibung:


Wasja hat es geschafft: Sie hat ihr Zuhause vor dem Untergang bewahrt, indem sie einen Pakt mit Väterchen Frost einging. Doch jeder Pakt hat seinen Preis, und nun muss Wasja bitter für die Hilfe des Winterdämons bezahlen. Als Hexe verschrien, wird sie aus dem Dorf gejagt und durchstreift fortan in Männerkleidung das riesige Zarenreich. Immer an ihrer Seite ist ihr geliebter Hengst Solowej, der schneller ist als der Wind. Als Wasja eines Tages eine berühmt-berüchtigte Räuberbande in die Flucht schlägt, ruft sie der Prinz an den Hof nach Moskau, wo sie als Held gefeiert wird. Schnell wird Wasja – dank der Ratschläge des Winterdämons – zur engsten Vertrauten des Prinzen. Doch niemand am Hof darf je erfahren, dass der tapfere Kämpfer aus dem klirrend kalten Norden eigentlich eine junge Frau ist ...
Quelle: Randomhouse

Meine Meinung:

"Das Mädchen und der Winterkönig" könnte kaum eine gelungenere Fortsetzung der Winternacht-Trilogie sein. Der zweite Teil der Reihe liest sich ebenso magisch und märchenhaft wie der erste, aber meiner Meinung nach fast noch spannender.

Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet, nur die zauberhafte Welt die Katherine Arden erschaffen hat konnte mich noch mehr begeistern. Auch mit einem Jahr Abstand zwischen der Veröffentlichung der beiden Teile, hat Ardens einzigartiger Stil bewirkt, dass ich mich sofort wieder in dieser Welt zurecht gefunden habe.  Und durch die russischen Märchenwesen, die diese Welt bevölkern, hebt sich "Das Mädchen und der Winterkönig" von anderen Fantasyromanen ab. Um vollkommen in dieser Welt abtauchen zu können, ist auch in diesem Teil ein Glossar zum nachschlagen der Begriffe vorhanden. 

Besonders gut gefallen hat mir, dass das Buch eine zufriedenstellende Auflösung hat und gleichzeitig auf den nächsten Teil gespannt macht. Außerdem habe ich das Gefühl, dass Katherine Arden in den ersten zwei Teilen vieles angedeutet und auf das Ende hin aufgebaut hat, sodass ich die Auflösung dieser Reihe kaum erwarten kann.


*Rezensionsexemplare*



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