Rezension: Shuggie Bain

Quelle: Hanser

Titel: Shuggie Bain
Autor: Douglas Stuart
Genre: Roman
Verlag: Hanser
Seitenzahl: 496
ISBN: 978-3446271081
Preis: 26,00€

Beschreibung:


Shuggie ist anders, zart, fantasievoll und feminin, und das ausgerechnet in der Tristesse und Armut einer Arbeiterfamilie im Glasgow der 80er-Jahre, mit einem Vater, der virile Potenz über alles stellt. Shuggies Herz gehört der Mutter, Agnes, die ihn versteht und der grauen Welt energisch ihre Schönheit entgegensetzt, Haltung mit makellosem Make-up, strahlend weißen Kunstzähnen und glamouröser Kleidung zeigt - und doch Trost immer mehr im Alkohol sucht. Sie zu retten ist Shuggies Mission, eine Aufgabe, die er mit absoluter Hingabe und unerschütterlicher Liebe Jahr um Jahr erfüllt, bis er schließlich daran scheitern muss. Ein großer Roman über das Elend der Armut und die Beharrlichkeit der Liebe, tieftraurig und zugleich von ergreifender Zärtlichkeit.

Meine Meinung:

Normalerweise bin ich immer vorsichtig mit Büchern die Literaturpreise gewinnen. Auch beim Booker Preis bin ich da schon das ein oder andere Mal enttäuscht worden, aber hier bin ich froh es nochmal versucht zu haben. Denn "Shuggie Bain" ist ein einzigartig ergreifendes Buch.

Die Atmosphäre von der Arbeitersiedlung im Glasgow zur Thatcher-Zeit kann Douglas Stuart sehr überzeugend erzeugen, was auch zum Gewicht und der Schwere der Story beiträgt. So kann man auch ohne das man viel Ahnung von der Historik haben muss, ein Verständnis von Shuggie Bains Lage erhalten.

Auch die Charakterzüge der Haupt- und Nebenpersonen sind fein ausgearbeitet und besonders die Beziehung zwischen Shuggie und seiner Mutter zwingt einen förmlich zum mitfühlen und ist bemerkenswert ergreifend.

Insgesamt kann ich "Shuggie Bain" nur empfehlen, aber man sollte sich auf emotionale Tiefe gefasst machen.

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